Wie wirkte sich die COVID-19-Pandemie auf den Alkohol- und Tabakkonsum aus? Das fragte sich die Universität Wien in ihrem „Austria Corona Panel“.
Der Alkoholkonsum ging laut Eigenauskunft der Befragten seit dem Lockdown infolge des Corona-Virus leicht zurück. Ein Grund dafür könnte die Schließung der Gastronomie sein. Viele trinken Alkohol vor allem in der Gruppe und in Lokalen. Einzelne Bevölkerungsgruppen weisen jedoch gesteigertes Trinkverhalten auf: Unter denjenigen, die sich besonders einsam fühlen, fällt der Anteil der nun öfter Trinkenden 10 Prozent höher als im Durchschnitt aus.
Anders verhält es sich mit dem Rauchen: Der Konsum von Tabak und Nikotin hat sich in der Krise erhöht. Wer vorher rauchte, rauchte im Lockdown durchschnittlich mehr. Ausnahme waren Rauchende, die mit vier oder mehr Personen zusammenlebten. Hier wird als Erklärung vermutet, dass in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen Rücksicht auf andere Haushaltsmitglieder genommen wurde oder durch Home Schooling und andere zusätzliche Belastungen weniger Gelegenheiten zum Rauchen waren.
Menschen in kleineren Haushalten (bis vier Personen) gaben hingegen an, gleich viel oder mehr zu rauchen. Besonders die Gruppe der Unter-40-Jährigen wies große Zunahmen auf. Hier lässt sich vermuten, dass besonders jene im Home-Office nun mehr Gelegenheit haben, zur Zigarette zu greifen: Mussten sie hierfür früher meist ihren Arbeitsplatz verlassen und vor die Türe oder auf den Balkon gehen, so können sich viele diesen Weg nun sparen.
Studierende und Schüler*innen rauchten und tranken während der Ausgangsbeschränkungen bedeutend weniger als davor. Dies legt die Vermutung nahe, dass Konsum in dieser Gruppe besonders mit Fortgehen verknüpft ist und dass elterliche Kontrolle dem Konsum entgegenwirkt.
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