Tabak/Nikotin
Nicht alle, die rauchen, sind abhängig. Die Angaben über den Anteil der abhängigen Raucher*innen schwanken in der Forschung stark. Laut Batra/Lindinger (2013) kommen Studien zu dem Ergebnis, dass 55% aller, die Nikotin und/oder Tabak konsumieren, nach den Kriterien von DSM-IV bzw. ICD-10 eine Suchterkrankung haben. Damit erfüllen ungefähr 1.068.000 (55 %) der insgesamt 1.943.489 rauchenden Österreicher*innen (Statistik Austria ATHIS 2019) die Kriterien der Abhängigkeit.
Alkohol
Anhand der Spitalsentlassungsdiagnosen, dem Anteil erstmals behandelter Alkoholiker im Anton Proksch Institut und einer Dunkelzifferabschätzung hat Uhl (1994) grob geschätzt, dass im Querschnitt rund 5% der Österreicher ab dem 15. Geburtstag als „chronische Alkoholiker“ im Sinne von ICD-9 zu klassifizieren sind. Das sind ungefähr 370.000 chronische Alkoholiker*innen. (Strizek et al. 2021, S. 54).
Medikamente
Da genaue Untersuchungen in Österreich fehlen, schätzt Uhl (Österreichweite Repräsentativerhebung zu Substanzgebrauch 2005, S. 9) grob, dass 2 % der erwachsenen Bevölkerung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln abhängig sind. Das wären 2016 ungefähr 147.000 Personen.
Internet
Für Österreich liegt keine Studie zur Internetsucht vor. Daher wird eine Studie aus Deutschland herangezogen (Rumpf et al 2011) und auf die österreichische Bevölkerung umgelegt. Rumpf et al (2011) kam zu dem Ergebnis, dass bei 1 % der 14- bis 64-Jährigen eine Internetabhängigkeit vorliegt. Demnach können in Österreich ca. 57.000 Personen als internetabhängig geschätzt werden.
Opioide
Laut dem Epidemiologiebericht 2022 (S. 8) wird die Zahl der Personen mit risikoreichem Drogenkonsum (polytoxikomanen Konsums unter Beteiligung von Opioiden; Heroin und am Schwarzmarkt gehandelte Substitutionsmittel) in Österreich zwischen 35.000 und 40.000 geschätzt. Bei der Schätzung der Anzahl der Personen mit risikoreichem Drogenkonsum handelt es sich um eine Dunkelzifferschätzung, die lediglich eine Annäherung liefern kann. Für Österreich liegen ausschließlich Schätzungen des risikoreichen polytoxikomanen Konsums unter Beteiligung von Opioiden vor.
Glücksspiel
Eine repräsentative Befragung der österreichischen Bevölkerung (im Alter von 14 bis 65 Jahren) aus dem Jahr 2015 kam zu dem Ergebnis, dass ungefähr 37.000 Personen ein pathologisches Spielverhalten (nach DSM-5) aufweisen. Zählt man auch jene Personen mit einem problematischen Spielverhalten dazu, dann sind es 64.000 Personen. Das sind 1,1% der österreichischen Bevölkerung zwischen 14 und 65 Jahre (Kalke et al 2015, S. 25).