Stärkung von Schutzfaktoren

Um einer Suchtentstehung vorzubeugen, kann man auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Einerseits kann man Risikofaktoren verringern und andererseits Schutzfaktoren fördern.

Schutzfaktoren senken das Risiko einer Suchtentwicklung

Schutzfaktoren helfen uns dabei die schädliche Wirkung von Risikofaktoren abzufedern und suchtfrei durchs Leben zu gehen. Sie senken das Risiko eine Abhängigkeitserkrankung zu entwickeln und ermöglichen es uns mit schwierigen Situationen und Herausforderungen umgehen zu können. Somit gilt die Förderung dieser Schutzfaktoren als wichtiges Instrument der Suchtprävention.

Hier einige Beispiele für Schutzfaktoren, deren Stärkung das Ziel suchtpräventiver Maßnahmen ist:

Positive Selbstwahrnehmung

  • sich selbst spüren
  • ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen

Hohe Selbstwirksamkeitserwartung

  • Überzeugung, wichtige Ereignisse selbst beeinflussen zu können

Soziale Kompetenz

  • mit anderen in Kontakt treten
  • Beziehungen knüpfen und aufrechterhalten
  • andere einschätzen
  • Empathiefähigkeit
  • Verantwortung und soziale Aufgaben übernehmen

Emotionale Selbstregulationsfähigkeit

  • Gefühle akzeptieren
  • Gefühlssignale encodieren
  • Gegensteuern bei Spannungszuständen
  • Gefühle verändern können
  • negative Regungen ertragen können
  • eskalierende Gefühlsentladungen bremsen

Autoritativer Erziehungsstil

  • warmes, unterstützendes, aber trotzdem forderndes und Grenzen setzendes Verhalten
  • offene, partnerschaftliche Kommunikation
  • Unterstützung der Selbständigkeit und Autonomie der Kinder
  • Erklärungen für Regeln
  • vorhersehbare Sanktionen
  • Monitoring der Regeln
  • gemeinsame Aktivitäten

Gute Beziehung mit Elternteil/wichtiger Bezugsperson

  • Vertrauen und Unterstützung in schwierigen Situationen

Hohe familiäre Kohäsion

  • Gefühl der Zusammengehörigkeit und Unterstützung
  • positive Familienbeziehungen
  • Eltern vermitteln ihren Kindern ein Gefühl von Interesse und Bedeutung

Vorbildwirkung

  • ablehnende Einstellung der Eltern zu Substanzkonsum/Verhaltensweisen

Geringe Verfügbarkeit von Substanzen/Verhaltensweisen

  • suchtfreies soziales Umfeld

Aktiver Problembewältigungsstil

  • Gegenteil von Problemvermeidung
  • Bewältigung durch Zugriff auf soziale Ressourcen

Förderliches Klima in der Schule/Arbeit

  • überschaubare Strukturen
  • angemessene Anforderungen
  • förderliche Umwelt
  • wertschätzende Kommunikation