Folgende Schädigungen treten mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit auf, wenn jemand raucht:
Rauchen und Rheuma
Rauchen ist der stärkste Umweltfaktor für die Entstehung von rheumatischer Arthritis, zeigen Studien. Andere Forschungsergebnisse ergeben, dass der Konsum von Tabak nicht nur an der Entstehung der Erkrankung beteiligt ist, sondern auch den Therapieerfolg hemmt. Wer raucht, benötigt mehr Medikamente und profitiert trotzdem weniger von der Therapie.
Operationsrisiko Rauchen
Die schädlichen Subtanzen im Tabakrauch wirken sich auch negativ auf das Gelingen von Operationen aus. Raucher*innen benötigen höhere Dosen von Schmerzmitteln und Anästhetika. Das Risiko für pulmonale Komplikationen während der Operation ist bei Raucher*innen erhöht. Außerdem haben Raucher*innen im Vergleich zu NichtRaucher*innen ein rund drei- bis sechsmal höheres Risiko für Wundheilungsstörungen, sowie ein größeres Thromboserisiko. Ein rechtzeitiger Rauchstopp vor der Operation verringert diese gesundheitlichen Risiken. Das Deutsche Krebsforschungszentren hat Fakten zum Operationsrisiko durch Tabak zusammengestellt.
Rauchen und Gehirnschäden
Tabakkonsum wirkt sich negativ auf das Glutamat-System des Gehirns aus. Glutamat hat wichtige Funktionen für Lernen und Wahrnehmung. Eine Schweizer Studie ergab, dass die Rezeptordichte für Glutamat bei Raucher*innen im Durchschnitt um 20 Prozent verringert war. Die Reduktion wurde bis zu 25 Wochen nach der letzten Zigarette nachgewiesen. Rauchen hat demnach eine langanhaltende negative Wirkung auf das Gehirn.
Alzheimer-Demenz
Rauchen gilt als starker Risikofaktor für Morbus Alzheimer. Wer raucht, erkrankt im Alter mit fast doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit daran, so der Stand der Forschung. Doch der negative Einfluss des Tabakkonsums auf die geistige Leistungsfähigkeit ist auch schon im frühen Rentenalter zu erkennen. Das schließen Wissenschaftler*innen vom University College London jetzt aus Daten der Whitehall II-Studie, für die mehr als 10.000 britische Beamt*innen über 25 Jahre lang untersucht wurden.
Bereits bei nicht an Alzheimer erkrankten Raucher*innen im Alter von 50 bis 60 Jahren zeigten sich bezüglich Gedächtnis, Sprachvermögen und höheren mentalen Fähigkeiten deutliche schlechtere Leistungen gegenüber Nichtraucher*innen . Der geistige Abbau gehe auf Erkrankungen der Gehirnarterien zurück, welche das Rauchen fördere, vermuten die Forscher*innen.
Rauchen hemmt Muskelaufbau
Laut Studien bremst Rauchen auch den Muskelaufbau und kann zu vorzeitigem Muskelabbau führen. Ursache dafür ist, dass Rauchen die Synthese von Muskelproteinen negativ zu beeinflussen scheint.
Rauchen und HIV
Wenn eine HIV-positive Person raucht, mindert dies ihre Lebenserwartung weit mehr als die HIV-Infektion selbst. Das stellte eine dänische Studie fest. Ein HIV-positiver 35-jähriger Mann, der medizinisch behandelt wird, hat eine statistische Lebenserwartung von 78,4 Jahren. Ist dieser Mann Raucher, verringert sich die Lebenserwartung auf 62,6 Jahre. Für die Studie wurden mehr als 3.000 HIV-infizierte Personen untersucht. Mehr als 60 Prozent der Sterbefälle unter den HIV-Patient*innen waren mit Rauchen assoziiert.
Radioaktivität
Raucher*innen strahlen von innen. Verantwortlich für die Radioaktivität im Tabak ist vor allem das natürlich vorkommende Isotop Polonium 210, das bei gleicher Menge mehrere tausendmal so radioaktiv ist wie Radium, Uran oder Plutonium. Das Polonium-Isotop gehört damit zu den stärksten Emissionsquellen von Alphastrahlung, das ist die bei weitem tödlichste Strahlung, die man einatmen kann. Es verflüchtigt sich in der brennenden Zigarette bei 600 bis 800 Grad Celsius. 30 bis 50 Prozent des radioaktiven Stoffes gelangen so in den inhalierten Rauch. Die radioaktiven Teilchen lagern sich vor allem in den äußeren Lungengeweben ab, insbesondere in den Schleimhäuten der Bronchien. Die dort gemessene Radioaktivität ist bei Raucher*innen um das bis zu 100-Fache höher als im Rest der Lunge.
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