Aus Sicht der Suchtprävention sprechen vor allem folgende zehn Argumente für rauchfreie Innenräume in allen Gastronomiebetrieben.
Rauchen kann jedes Organ des Körpers schädigen. Enorm viele Erkrankungen werden durch Tabak verursacht. Auch Nikotin ohne Tabak schadet der Gesundheit. Nikotin hat darüber hinaus sehr hohes Suchtpotenzial. Die Weltgesundheitsorganisation spricht daher von der „größten vermeidbaren Todesursache“.
Denn Regelungen müssen sich am Potenzial der Gefährdungen und Schädigungen orientieren. Es ist sinnvoll und verantwortungsbewusst, dass bei besonders Gefährlichem der gesetzliche Rahmen besonders eng ist.
Österreich hatte vor der Einführung rauchfreier Innenräume in der Gastronomie im internationalen Vergleich eine schwache Tabakpolitik. Unser Land war von 2003 bis 2016 immer am letzten Platz der „Tobacco Control Scale“. Das hat sich seither deutlich verbessert. Seit 2019 ist Österreich international im Mittelfeld.
Denn sie sind dadurch am Arbeitsplatz dem gefährlichen Passivrauch nicht mehr ausgesetzt. Und sie haben weniger Versuchungen, selbst Tabak und Nikotin zu konsumieren.
International zeigte sich: In der Gastronomie herrscht immer viel Fluktuation. Lokale werden gegründet und geschlossen. Dies verändert sich durch die Einführung rauchfreier Gastronomie nicht. Mit anderen Worten: Es schließen nicht mehr Lokale als ohnehin.
Es wird für die Menschen normal und positiv, dass Lokale innen rauchfrei sind. Auch in Österreich ist rauchfreie Gastronomie laut Umfragen sehr gut akzeptiert und geschätzt.
Jugendliche und junge Erwachsene haben weniger Anreize und Gelegenheiten, mit dem Rauchen zu beginnen. Das heißt nicht, dass niemand mehr beginnt. Aber ein früher zentraler Ort des Anfangens ist nun rauchfrei. Das zeigt jungen Menschen auch: Es ist nicht normal, überall zu rauchen.
Das Rauchverbot unterstützt die, die mit dem Rauchen aufhören wollen oder gerade aufgehört haben. Der Rauchstopp fällt manchen Menschen nicht leicht. Rauchfreie Gastronomie hilft ihnen dabei. Denn weniger Sichtbarkeit und weniger Versuchung machen es leichter, rauchfrei zu werden und zu bleiben.
Wenn sie im Lokal nicht rauchen dürfen, rauchen manche Menschen auch zuhause weniger. Oder sie gehen dafür zumindest vor die Tür. Mittelfristig führt rauchfreie Gastronomie laut internationalen Erfahrungen auch zu weniger Konsum zuhause. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es geht. Denn Rauchfreie Gastronomie verändert den Zugang zum Konsum von Tabak und Nikotin insgesamt, da sie die Wahrnehmung von Normalität verändert.
Mittelfristig wird durch ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie die Bevölkerung gesünder. Da weniger Menschen (Personal und Gäste) dem gefährlichen Passivrauch ausgesetzt sind und sich insgesamt das Konsumverhalten verändert, nehmen die tabak- und nikotinbedingten Erkrankungen in der Bevölkerung ab. Das zeigen internationale Erfahrungen.
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