Gesundheitsrisiken durch Alkohol

Alkohol kann zu schweren Erkrankungen führen. Häufigster Grund für eine Aufnahme im Krankenhaus ist eine Alkoholvergiftung oder die Alkoholabhängigkeit an sich. Aber auch Magen und Darm, Herz und Leber sowie die Haut reagieren mitunter auf Alkohol sehr negativ.

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Von Hautjucken über Leberzirrhose bis Krebs

Alkohol ist ein Zellgift, das sich nach der Aufnahme über den Blutkreislauf im ganzen Körper verteilt. Alkohol kann abhängig machen. Auch abgesehen von Sucht schadet er der Gesundheit. Vor allem in größeren Mengen getrunken, kann er Organe schädigen.

Entstanden ausschließlich durch Alkohol

Man unterscheidet zwischen Krankheiten, die ausschließlich durch Alkohol verursacht werden und solchen, an deren Entstehung Alkohol beteiligt ist.

Ursächlich durch Alkoholkonsum entstehen Erkrankungen wie alkoholische Leberkrankheit, alkoholische Polyneuropathie und alkoholinduzierte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Auch Alkoholmissbrauch, Alkoholvergiftungen und Alkoholabhängigkeit zählen zu den ausschließlich durch Alkohol verursachten Erkrankungen.

Mehr als 200 Erkrankungen mitverursacht

Zusätzlich trägt Alkohol zur Entstehung von über 200 Krankheiten bei. Diese werden also nach derzeitigem Forschungsstand zwar nicht allein durch den Konsum von Alkohol ausgelöst. Ihre Entstehung ist dadurch jedoch signifikant wahrscheinlicher. Es gibt also ein eindeutig erhöhtes Risiko dafür, wenn man Alkohol konsumiert.

Belegt ist dies für verschiedene Arten von Krebs, Erkrankungen des Verdauungssystems und der Atemwege, Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes sowie Verletzungen.

Magen, Bauchspeicheldrüse und Darm reagieren sensibel

So können Entzündungen des Magens und der Bauchspeicheldrüse auf Alkohol zurückgehen und werden durch diesen deutlich wahrscheinlicher. Das Risiko für Leberzirrhose und Fettleber steigt durch Alkohol deutlich. Da Alkohol über Rachen und Magen in den Körper kommt und danach als Zellgift vom Körper verarbeitet werden muss, reagieren die Verdauungsorgane besonders sensibel.

Das Risiko für bestimmte neurologische Erkrankungen steigt durch Alkoholkonsum. Belegt ist dies etwa für Epilepsie, Depression und Demenz. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Vorhofflimmern, Schlaganfall und Hirninfarkt sowie die Vorstufe des Bluthochdrucks werden durch Alkohol wahrscheinlicher.

Dass Alkohol dem Herzen schadet, hat die „World Heart Federation“ ausdrücklich festgehalten. Sie erstellte dazu auch ein Video, das die Zusammenhänge aufzeigt.

Auf die Haut kann sich Alkoholkonsum durch Rötungen, schuppende Ekzeme, Juckreiz und starkes Schwitzen auswirken. Auch über Wundheilungsstörungen wird berichtet.

Krebs von Brust bis Darm

Durch Alkohol bedingte Krebserkrankungen sind bei Frauen deutlich häufig als bei Männern. Dies liegt daran, dass durch Alkohol vor allem das Risiko für Brustkrebs steigt.

Außer Brustkrebst werden weitere Krebserkrankungen durch Alkoholkonsum signifikant wahrscheinlicher. Dabei handelt es sich beispielsweise um Darmkrebs, Magenkrebs und Krebs der Speiseröhre. Darüber hinaus sind Krebs von Leber, Kehlkopf, Mund und Rachen wahrscheinlicher, wenn man Alkohol konsumiert.

Die WHO-Kampagne „Redifine Alcohol“ legte besonders Wert, das Risiko für Krebs zu kommunizieren, das von Alkohol ausgeht.

Im Krankenhaus meist wegen Alkoholvergiftung oder Alkoholabhängigkeit

Die häufigsten alkoholbedingten Aufenthalte im Krankenhaus erfolgen aufgrund von akuter Alkoholvergiftung oder wegen der Alkoholabhängigkeit an sich: Diese beiden Erkrankungen werden in der internationalen Klassifkation „ICD-10“ als „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ zusammengefasst. In Deutschland sind darauf knapp zwei Drittel (64 Prozent) der alkoholbedingten stationären Aufnahmen zurückzuführen, hält der „Alkoholatlas Deutschland 2017“ fest.

Der zweithäufigste alkoholbedingte Grund, im Krankenhaus aufgenommen zu werden, sind demnach Erkrankungen des Verdauungssystems. Er betrifft rund 14 Prozent der Krankenhaus-Aufnahmen aufgrund von Alkohol. Danach folgen Krebs auf Platz drei und neurologische Erkrankungen auf Platz vier.

Je mehr und öfter Alkohol, desto größer das Risiko

Das Risiko zu erkranken steigt generell mit der Menge und der Häufigkeit des Alkoholkonsums. Zusätzlich spielt die genetische Veranlagung eine Rolle und ob weitere Risikofaktoren dazu kommen. Besonders schädlich ist Alkohol in Kombination mit Tabak.

Auch wenig Alkohol schadet der Gesundheit. Fachleute halten daher fest, dass es keine „gesunde“ oder „sichere“ Menge an Alkohol gibt.

So raten Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dazu, möglichst wenig Alkohol zu trinken. Am besten sind demnach null Promille, lautet ihre Botschaft. Unabhängig davon, wie viel oder wenig jemand trinkt: Noch weniger ist besser.

Todesfälle vor allem im mittleren Lebensalter

Die meisten durch Alkohol verursachten Todesfälle treten im mittleren Lebensalter zwischen 20 und 50 Jahren auf. Das berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum im „Alkoholatlas 2022„. Zu den durch Alkohol verursachten Todesfällen zählen auch Unfälle mit Todesfolge, die im alkoholisierten Zustand stattfanden.

Viele genannten Gesundheitsrisiken werden größer, wenn Alkohol mit Tabak kombiniert wird. So erhöht sich durch die Kombination von Trinken und Rauchen besonders das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Störungen der Wundheilung.

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