VIVID feiert 25-jähriges Bestehen

VIVID – Fachstelle für Suchtprävention ist 25! Durch langfristige und nachhaltige Maßnahmen hat sich die Fachstelle als kompetenter Ansprechpartner etabliert und auch international einen Namen gemacht.
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25 Jahre Suchtvorbeugung in der Steiermark

In 25 Jahren kann viel passieren. Ein Mensch, der 1997 geboren wurde, ist erwachsen geworden und ein selbständiger Teil unserer Gesellschaft. Wenn sein Leben bisher gut verlaufen ist, dann hat ihn das Umfeld bestärkt, gefordert und gefördert. Er hat sich Lebenskompetenzen angeeignet, ausreichend persönliche Ressourcen entdeckt und sich ein gutes Netz geschaffen, das ihn in schwierigen Zeiten unterstützt.

Durchschnittlich werden jährlich circa 11.000 Steirer*innen geboren, die in einer von 351.300 Familien aufwachsen, eine von 1.026 elementaren Bildungseinrichtungen und 871 Schulen besuchen, vermutlich mit einem von 65 Jugendzentren Kontakt haben und eventuell auch in einem von über 5.000 Ausbildungsbetrieben in die Lehre gehen. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten für die Suchtprävention, diese heranwachsenden Menschen zu erreichen.

In 10.270 Veranstaltungen konnte die Fachstelle 174.553 Menschen erreichen. „VIVID widmet sich seit 25 Jahren mit großem Engagement dem Thema Suchtprävention. Die professionelle Arbeit klärt auf und verhindert den Einstieg in unterschiedlichste Suchtverhalten. Die Herausforderungen haben sich dabei in den letzten Jahren ständig verbreitert – von Spielsucht, über Alkoholsucht bis hin zur Internetsucht sind die Themenbereiche in der Suchtprävention vielfältig wie herausfordernd. VIVID hat mit großer Anpassungsfähigkeit dazu beigetragen, dass Menschen in verschiedensten Lebensphasen zum Thema Sucht informiert und vor allem sensibilisiert werden. Dafür ein herzliches Dankeschön an das engagierte Team von VIVID rund um Claudia Kahr“, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Denn „Sucht ist eine Krankheit, die Betroffene und deren Umfeld erheblich belastet. Die gesundheitlichen Folgen eines Suchtverhaltens zu minimieren, ist ein wichtiges Gesundheitsziel“, so Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, ergänzend.

Suchtprävention ab der Kindheit sinnvoll

VIVID arbeitet gezielt mit Multiplikator*innen die einen Beitrag zur Suchtprävention leisten wollen und insbesondere mit jenen, die mit Kindern und Jugendlichen leben und arbeiten: in Familien, Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen. Die Angebote reichen von Fachberatungen über Fort- und Weiterbildungen bis hin zu mehrjährigen Programmen. Zudem bietet VIVID eine Fachbibliothek und zielgruppenspezifische Informationsmaterialien.

Suchtvorbeugung bedeutet, die Persönlichkeit eines Menschen von Anfang an zu stärken. „Bereits in der frühen Kindheit werden Verhaltensweisen und grundlegende Werte, Haltungen und Einstellungen gelernt. Die Förderung von Lebenskompetenzen erleichtert den Umgang mit Problemen, Stress und Konflikten im alltäglichen Leben. Dies trägt dazu bei, weniger anfällig für Sucht zu sein“, unterstreicht VIVID-Geschäftsführerin Claudia Kahr. „Die letzten zwei Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, auf eine Bandbreite an Bewältigungsstrategien zurückgreifen zu können. So sind Menschen für aktuelle und zukünftige Krisen gerüstet.“ Suchtprävention bedeutet auch, suchtvorbeugende Lebensumfelder durch die Einflussnahme auf Gesetze, Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie gesundheits- und sozialpolitische Maßnahmen zu fördern.

Starke Partner und Kooperationen

Die Auftraggeber – Gesundheitsressort des Landes Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark – sowie die Träger – Caritas Steiermark und Volkshilfe Steiermark – machen durch ihre Unterstützung die suchtpräventive Arbeit überhaupt erst möglich. „Es freut uns, VIVID – Fachstelle für Suchtprävention seit Anbeginn organisatorisch den Rücken freihalten zu können, damit das Team sich auf die Vielschichtigkeit der Suchtprävention konzentrieren kann. Die Ausdauer, mit der Geschäftsführerin Claudia Kahr und ihr Team, hohe fachliche Kompetenz mit leidenschaftlichem Einsatz verknüpft und immer neue Ideen und Konzepte entwickelt und erfolgreich umgesetzt, ist immer wieder beeindruckend, betont Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark. „Menschen respektvoll und auf Augenhöhe zu begegnen, die persönliche Entwicklung Einzelner zu unterstützen und Ressourcen zu fördern“, bezeichnet Nora Tödtling-Musenbichler, Vizedirektorin der Caritas Steiermark, als „zentralen Eckpfeiler professioneller Suchtprävention. Die Fachstelle mit dem gesamten hochprofessionellen Team ist ein unverzichtbarer Partner im Schulwesen und wir sehen tagtäglich, dass die präventive Arbeit erfolgreich ist.“

Auszeichnung durch die WHO

Seit der Eröffnung im Jahr 1997 hat VIVID – Fachstelle für Suchtprävention auch über die steirischen Landesgrenzen hinaus Anerkennung erhalten, wie mehrfache internationale Auszeichnungen zeigen. Neben der Nominierung für den „EU Health Award“ im Jahr 2018 wurde VIVID 2020 mit dem „World No Tobacco Day Award“ von der Weltgesundheitsorganisation die weltweit höchste Auszeichnung im Bereich der Suchtprävention verliehen. Was VIVID-Geschäftsführerin Kahr besonders stolz macht, dass VIVID dies als „erster österreichischer Institution gelungen ist.“

Jubiläumsfeier im Grazer Burggarten

Am 30. Juni 2022 wurde das 25-jährige Bestehen von VIVID – Fachstelle für Suchtprävention gemeinsam mit Kooperationspartner*innen und langjährigen Wegbegleiter*innen in der Orangerie im Grazer Burggarten gefeiert.

Bei Kaiserwetter wartete auf die Gäste neben alkoholfreien Begrüßungscocktails ein schattenspendender Schutzfaktorenwald zum suchtpräventiven Selbsttest. Im Festakt wurden die letzten 25 Jahre der Fachstelle mit Highlights, Zahlen und Fakten noch einmal Revue passiert. Martin Kosch bewies mit seinem magischen Kabarett, dass man auch bei ernsten Themen wie Suchtprävention nie den Humor verlieren darf. Die Gratulant*innen auf der Bühne – Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Andreas Weinseiss vom Gesundheitsministerium, Johannes Koinig, stellvertretender Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark und Nora Tödtling-Musenbichler, Vizedirektorin der Caritas Steiermark – sowie Kerstin Jüngling, Leiterin der Berliner Fachstelle für Suchtprävention, via Videobotschaft waren sich jedenfalls einig, welch hohen gesundheitspolitischen, aber auch gesamtgesellschaftlichen Stellenwert Suchtprävention einnimmt.

Blick nach vorne

„Wir möchten uns in feierlichem Rahmen bei allen, die uns beauftragen, mit uns kooperieren oder uns in anderer Form unterstützen, bedanken. Wir sind auf das Geleistete stolz, aber auch für zukünftige Aufgaben bereit und freuen uns schon auf die nächsten 25 Jahre. Denn es gibt noch viel zu tun“, richtete Kahr bereits den Blick nach vorne.

Mit Sucht im Alter und internetassoziierten Suchtverhalten warten schon die nächsten Herausforderungen. Ziel ist es, noch mehr Menschen in der Steiermark und vor allem in sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu erreichen, um Sucht zu verhindern, bevor sie entsteht.