Eine schottische Studie untersuchte, wie häufig junge Menschen in ihrem Stadtteil Tabak ausgesetzt sind. Beobachtet wurden 10- bis 11-jährige Kinder auf ihren Alltagswegen. Mittels GPS-Daten erfuhren die Forschenden, wie oft sie dabei an Tabakläden vorbeikamen. Nach einer Woche Beobachtung wurden die Daten ausgewertet.
Durchschnittlich 43 Tabakgeschäfte pro Woche
Durchschnittlich begegnete jedes Kind in dieser Woche 42,7 Mal einem Geschäft, in dem es Tabak zu kaufen gibt. Im Schnitt entsprach dies 22,7 Minuten Exposition mit Tabak im öffentlichen Raum. Gezählt wurde dazu das Umfeld von zehn Metern vor dem Tabakgeschäft – eine Distanz, in der Sichtbarkeit bereits möglich ist – sowie das direkte Vorbeigehen.
Die Studie differenzierte auch bezüglich sozialer Ungleichheit. Dazu wurden nach statistischen Kriterien sozial bevorzugte und sozial benachteiligte Stadtteile voneinander getrennt. Kinder aus den am stärksten benachteiligten Gebieten sammelten jedoch die sechsfache Dauer und die siebenfache Expositionshäufigkeit als Kinder aus den am wenigsten benachteiligten Gebieten. Die Einzelhandelsdichte von Tabakläden war in benachteiligten Wohngegenden 2,6 Mal höher.
Kinder in sozial benachteiligten Gebieten sind demnach einer deutlich höheren Exposition gegenüber dem Tabakhandel ausgesetzt als aufgrund der unterschiedlichen Dichte der Wohngegenden zu erwarten wäre. Die Verfügbarkeit von Tabakverkaufsstellen zu reduzieren kann ein wichtiger Schritt zur Normalität des Nichtrauchens sein.
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